Baugewerbe Thüringen wählt neuen Vorstand

„Die Bürokratie ist eine Wachstumsbremse!“

In einer angespannten Situation der Branche fand am 27. April die Mitgliederversammlung des Verbandes baugewerblicher Unternehmen Thüringen e.V. (VbU) auf Schloss Ettersburg statt.

Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik wurden im Zeitraum Januar bis Februar 2023 von den Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes Aufträge in Höhe von 321,2 Millionen Euro angenommen. Insgesamt waren die Auftragseingänge um 17,3 Millionen Euro (plus 5,7 Prozent) höher als im Vorjahreszeitraum. Der Wirtschaftsbau konnte mit Auftragseingängen von 133,9 Millionen Euro (plus 23,9 Prozent) wertmäßig und prozentual den größten Zuwachs verzeichnen. Im Vergleich zu den ersten beiden Monaten 2022 waren es für den Wirtschaftsbau 25,8 Millionen Euro mehr. Im Straßenbau sowie im Wohnungsbau lag das Auftragsvolumen allerdings deutlich unter dem des Vorjahres:  im Straßenbau minus 23,3 Prozent, im Wohnungsbau minus 18 Prozent. In der Zeit von Januar bis Februar dieses Jahres wurde in Thüringen auch weniger baugewerblicher Umsatz erzielt als im Vorjahreszeitraum. Insgesamt lag der baugewerbliche Umsatz in Thüringen fast minus 9 Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums. Der Umsatzrückgang betraf alle Bauarten. In den ersten beiden Monaten dieses Jahres waren im Monatsdurchschnitt in den 291 berichtenden Betrieben des Thüringer Bauhauptgewerbes 14.141 Personen beschäftigt.

Der Verband baugewerblicher Unternehmen vertritt in Thüringen 75 Firmen. Zum neuen Vorsitzenden wurde Kevin Vogel gewählt. Er ist Kaufmännischer Geschäftsführer der B&V Hoch-, Kabel- und Tiefbau GmbH in Apolda, ein seit 1990 familiengeführtes Unternehmen, im Bereich Tiefbau, Wohnungsbau bis hin zum Industrie- und Gewerbebau tätig.

Kevin Vogel: „Die Bürokratie erweist sich immer mehr als Wachstumsbremse für die Bauwirtschaft. Zu den Ärgernissen gehören die vielen Dokumentations- und Nachweispflichten, die langen Bearbeitungszeiten und Vergabeverfahren, auch unklare Zuständigkeiten, uneinheitliche Länderregelungen und zu wenige Online-Verfahren. Wir benötigen dringend eine Verringerung der Genehmigungsverfahren, eine Vereinheitlichung im Formularwesen und eine Vernetzung der Abläufe.“

Andreas Kley, der den VbU seit 2011 als Vorstandsvorsitzender repräsentiert hat, wurde als Vorsitzender auf der Mitgliederversammlung verabschiedet und wird den neuen Vorsitzenden in seinem Amt im Rahmen einer weiteren Vorstandstätigkeit unterstützen.

Geschäftsführerin des VbU ist seit dem 16. März 2023 Christina Ruderisch.